
Bio Res 2016 Sponsoring Gipsindustrie 3b
Beim BUND Westharz weiß man nicht, ob man über das 2016 veröffentlichte Auftragsgutachten der Südharzer Gipsindustrie lachen oder weinen sollte.
Der Zweck des Papiers, das immer wieder gern zitiert wird, ist derart offensichtlich, dass es normalerweise gar keines Kommentares bedürfte: Natürlich werden die Wohltaten angepriesen, die wie das „Sponsoring“ allesamt steuerlich absetzbar sind, wird die offensichtlich für sich allein nicht wirklich überzeugende Zahl der Arbeitsplätze um fragwürdige Hochrechnungen zu weiteren Jobs ergänzt, die quasi im Schlepptau dieser Industrie entstehen, und dergleichen mehr.
Die Argumentationsnot muss groß sein, denn man verteilt quasi nebenher Seitenhiebe, zum Beispiel auf die Tourismusbranche. Die kann natürlich nicht florieren, wenn sich Gäste mit Grausen abwenden und Urlaubstage nicht inmitten von Steinbrüchen und lärmenden Fabriken verbringen wollen…
Kein Wort allerdings zu den immer größer werdenden Landschaftszerstörungen, zu den um sich greifenden Steinbrüchen, die ganze Ortsbilder wie das von Walkenried irreparabel schädigen, zum immensen, straßenschädigenden Lkw-Verkehr, der sich zwischen Brüchen und Werken durch die Orte wälzt.
Lachen will beim BUND allerdings nicht aufkommen. Das bleibt einem beim Blick auf den Kohnstein, den Röseberg oder den Alten Stolberg im Halse stecken. Vielmehr klingen die Alarmglocken. „Mit diesem bestellten Gutachten wird der aktuell laufende Frontalangriff auf die Südharzer Landschaft flankiert, um die Politiker gefügig zu machen und deren Zustimmung zu immer neuen Abbaufeldern zu erlangen. Deswegen, nur deswegen ist es ernst zu nehmen.
Geht es nach der Gipsindustrie, sollen weite Teile der Südharzer Karstlandschaft für immer verschwinden. Mit Hinweisen auf Arbeitsplätze, Steuern und Vereinssponsoring soll der Anspruch auf diese abermalige Zerstörungswelle untermauert werden. Ist der Gips erst einmal weg, sind es die Arbeitsplätze, die Steuern und die Sponsoringgelder auch. Nachhaltigkeit sieht anders aus. Dessen ist sich die Politik hoffentlich bewusst.“