BUND-Regionalverband Westharz

Amphibiensammlungen

Der Landkreis Goslar hat noch einige wertvolle Amphibienpopulationen (Frösche, Erdkröten, verschiedene Molcharten), deren Bestand jedoch teilweise gefährdet ist. Die Tiere erleiden bei ihren saisonalen Wanderungen zum und vom Laichgewässer über die stark befahrenen Straßen im Kreisgebiet massive Verluste. An 18 Stellen werden im Landkreis Goslar derartige massierte Amphibienwanderungen beobachtet.

Seit vielen Jahren bemühen sich ehrenamtliche Helfer der Naturschutzverbände, private Aktive und die Untere Naturschutzbehörde an 11 dieser Örtlichkeiten, durch Straßensperrungen und Sammelaktionen den Tieren einen gefahrlosen Übergang zu ermöglichen. Straßensperrungen sind jedoch in der autofahrenden Öffentlichkeit nicht immer einfach durchzusetzen. Zudem sind die Sammlungen für die Helfer trotz des Einsatzes von Signalwesten und Taschenlampen nicht ungefährlich; es kam schon mehrfach zu Beinaheunfällen.

Unter diesen Bedingungen ist es zunehmend schwer, das ehrenamtliche Engagement der Sammler aufrecht zu halten. In dieser Situation wurde im Kreis-Umweltausschuss der Bau von größeren Krötentunneln diskutiert und die Notwendigkeit dafür festgestellt.

An folgenden Standorten im Landkreis Goslar ist aus fachlicher Sicht der Bau von Krötentunneln sinnvoll und notwendig.

- Hercynia-Weg bei Vienenburg nahe Klostergut Wöltingerode
- L 515 an der Innerstetalsperre
- L 496 zwischen Lutter und Neuwallmoden
- K 1 zwischen Grauhofbrunnen und Klostergut Grauhof (inzwischen realisiert)
- B 241 Goslar – Vienenburg Höhe Krähenholz
- K 32 Hahndorf – Groß Döhren bei den Morgensternteichen
- L 517 bei Schulenberg
- L 500 zwischen Bodenstein und Mahlum
- L 500 zwischen Othfresen und Liebenburg
- L 501 zwischen Oker und Schlewecke
- L 466 bei Rhüden
- K 63 Langelsheim – Wolfshagen

Teilweise schon vorhandene Tunnel sind zu klein bemessen und werden wegen ihres geringen Lichtraumprofils von den Tieren nicht angenommen.

Der BUND fordert den Landkreis auf, unverzüglich einschlägige Planungen zu veranlassen, entsprechende Kostenanschläge einzuholen und für die notwendigen Baumaßnahmen einen Zeitplan aufzustellen!

Mauersegler 

Nisthilfen für Mauersegler - Mauersegler brauchen unsere Hilfe 

Sie sind faszinierende Flugkünstler, die Mauersegler. Man könnte meinen: konsequent setzen sie um, was mit “Nur fliegen ist schöner” beschrieben wird. Apus apus heißt ihr wissenschaftlicher Name. Und obwohl sie den Schwalben ähnlich sehen, sind sie doch mit den amerikanischen Kolibris näher verwandt. Mauersegler gehören zu den schnellsten Fliegern der Welt. Anfang Mai treffen sie aus ihren afrikanischen Winter- quartieren südlich des Äquators bei uns ein, um nach vier Monaten mit ihren Jungen den Rückflug anzutreten. In dieser kurzen Zeit suchen sich die Tiere einen Neststandort, legen meist zwei Eier, bebrüten diese gemeinsam 18-20 Tage und füttern ihre Jungen bis zu 55 Tage. Während ihrer Anwesenheit in unseren Breiten beleben diese geselligen Vögel mit ihren charakteristischen Rufen unsere Straßenschluchten.

Ursprünglich brüteten Mauersegler an Felsen und in Baumhöhlen, als Kulturfolger nutzen sie jedoch heute (oft in Kolonien) überwiegend Siedlungsräume. Abgesehen von der Jungenaufzucht halten sich die Mauersegler ausschließlich in der Luft auf. Ausserhalb der Brutzeit schlafen sie sogar in höheren warmen Luftschichten. Trotz des strapaziösen Lebens können Mauersegler über 20 Jahren alt werden. Die ausschließlich tierische Nahrung - Insekten - wird während des Fluges im Kehlsack gesammelt, mit Speichel zu einem kompakten Ballen geformt und anschließend den Nachkommen tief in den Rachen gesteckt. Bei schlechtem Wetter unternehmen sie Nahrungs-flüge mit Entfernungen über Hunderte von Kilometern. Junge Mauersegler sind ausgesprochene Nesthocker und wachsen in direkt anfliegbaren Hohlräumen auf. Das Nest wird aus in der Luft schwebenden Materialien - Gras, Papierfetzen, Federn - gebaut und mit klebrigem, schnell erhärtendem Speichel überzogen. In Goslar verringerte sich der Bestand nach Einschätzung von Experten auf ca. 20 % des Ausgangsbestandes. Dies ist vor allem im Altstadtbereich deutlich festzustellen. Doch auch in den Neubaugebieten verschwinden die Brutplätze. Ausgerechnet durch die ökologisch wünschenswerten Wärmedämmungsmaßnahmen und ähnliche bauliche Perfektionierungen unseres Häuserbestandes gehen viele Brutplätze für die Mauersegler verloren. Ähnliche Erfahrungen werden, wenngleich nicht so drastisch, auch in anderen Städten gemacht.

Wie können Sie helfen?

 Die Erfassung und Bewahrung alter Mauerseglerkolonien sind der beste Schutz. Es wird aber immer notwendiger, neue Brutplätze zu schaffen. So lassen sich an (Neu)bauten Niststeine und andere integrierte Lösungen einbauen oder an vorhandenen Gebäuden Nisthilfen montieren. Diese Nisthilfen können mit geeigneten Mitteln an die Farbgebung der Fassade angepasst werden.

Bei der Montage von Nisthilfen an vorhandene Gebäude können Sie auf handelsübliche Nistkästen oder auf Eigenbaukästen aus Holz zurückgreifen. Letzteres ist zwar arbeitsintensiver, aber preiswerter. Eine Anleitung zum Eigenbau finden Sie in dieser Broschüre. Es ist leichter als Sie denken! Beim Anbringen von Mauersegler-Nisthilfen sollten Sie einige Punkte beachten:

· Mauersegler benötigen einen freien An- und Abflug. Bäume oder Baugerüste behindern diesen. Die Nistkästen sollten von den Seglern leicht erreichbar sein.
· Zum Schutz vor Wettereinwirkungen sollte sie unter einem Dachüberstand angebracht werden, damit ein Schutz vor Regen und ständiger Sonneneinstrahlung gegeben ist.
· Die Kästen müssen nicht in eine spezielle Himmelsrichtung weisen. Vermeiden Sie jedoch die Wetterseite. · Sie sollten möglichst im zweiten Stockwerk oder höher hängen.
· Die Kästen brauchen nicht gereinigt werden, da die Alttiere selbst den Kot aus dem Nest entfernen.

Die Annahme der Nisthilfen braucht Geduld. Junge Mauersegler werden erst mit 2 Jahren geschlechtsreif und testen freie Brutplätze in einer Art “Verlobungsphase”, um dann erst ein Jahr später dort zu brüten. Oft werden Kästen anfangs von Staren oder Haussperlingen bezogen. Dies ist sogar günstig, da die Mauersegler die Kästen dann schneller finden. Wenn ihnen die Nisthilfe zusagt, vertreiben sie die anderen Vögel. Da die Mauersegler gerne in Gesellschaft brüten, ist es von Vorteil mehrere Nistkästen anzubringen. Dies ist jedoch nicht Bedingung.

Fledermaus Winterquartierschutz im Harz und seinem Vorland

Fledermausschutz - akueller denn je!

Die Fledermäuse (Chiroptera) gehören zu denjenigen Tieren, die von den Umweltveränderungen der jüngeren Vergangenheit in ganz besonderem Maße betroffen wurden; sie können als äußerst umweltsensible Indikatortiere angesehen werden. Geht es ihnen schlecht, steht es um den Zustand der Umwelt schlecht.

Einige Arten stehen in Mitteleuropa offensichtlich unmittelbar vor dem Aussterben. Die Notwendigkeit eines besonders intensiven Schutzes der 22 in der Bundesrepublik vorkommenden Arten dieser bedrohten Ordnung ist unbestritten.

Neben den Wochenstuben und sonstigen Sommerlebensstätten muss der Betreuung der Winterquartiere ebenfalls die besondere schützerische Aufmerksamkeit gewidmet werden.
Viele Arten, die sog. Felsfledermäuse, bevorzugen Naturhöhlen, Altbergbau- und Luftschutzstollen, Kellerräume u.a. untertägige Objekte, an denen der Harz reich ist, als Winterschlafstätten. Diese müssen in vielen Fällen sinnvoll gesichert werden, um die Ruhe in diesem Lebensraum wiederherzustellen. Sie ist durch den in den letzten Jahren als Freizeitmode stark zunehmenden Untertagetourismus äußerst gefährdet.

Die fledermausfreundliche Aufwertung vorhandener untertägiger Räume, die bislang nicht als Winterquartier angenommen wurden, ist von Klawitter (1986) und Klawitter & Lehnert (o.J.) behandelt worden.

Weitere Schutzmöglichkeiten ergeben sich durch den Neubau von Fledermauswinterquartieren; siehe unten. Auch im Harz gibt es dafür ein Beispiel (Knolle 1987).

Gesetzlich geschützt - und doch gefährdet

Die gesetzliche Bestimmung, dass es verboten ist, besonders vom Aussterben bedrohte Tiere an ihren „...Wohn- oder Zufluchtstätten durch Aufsuchen... zu stören...“ (BNatSchG i.d.F. v. 21.9.1998, § 20f), wird nach Lage der Dinge im Falle der untertägigen Winterschlafobjekte der Fledermäuse wenig und nur von Kundigen beachtet. Es ist nach den langjährigen Erfahrungen des Autors oft nur noch durch technische Mundlochverschlüsse möglich, die wachsende Unruhe in den Winterquartieren zu bekämpfen. Dass diese Maßnahme erfolgreich ist, haben Untersuchungen immer wieder gezeigt (z.B. Nagel et al. 1987).

Folgendes Beispiel ist typisch und mag stellvertretend für viele andere, dem Autor bekannte Fälle stehen: Ein Forstmann, in dessen Revier sich ein in der geologischen und Mineraliensammlerliteratur sowie einschlägigen Karten immer wieder genannter Stollen befindet, kam nach längerer Beobachtung zu der überschlägigen Schätzung, dass ca. 1000 Personen jährlich diesen Stollen auf mehr oder weniger große Länge betraten. Dass unter solchen Umständen, abgesehen von der durch diese Personen ausgelösten Unruhe im Revier, der Fledermausbesatz im Stollen außerordentlich litt, konnte bei diesebezüglichen Kontrollen immer wieder festgestellt werden. Der Stollen ist inzwischen fledermausgängig verschlossen.

Durch die Mundlochsicherung von bekannten untertägigen Winterquartieren kann erreicht werden, dass sich der Fledermausbesatz wieder erhöht und bei dauerhaftem, langjährigem Verschluß solche Objekte in der einschlägigen Szene von Abenteuer- und/oder Sammelinteressierten langsam wieder in Vergessenheit geraten.

Nicht nur für den Fledermausschützer, sondern auch den ernsthaft mit der Erforschung solcher Untertageobjekte Beschäftigten ist es wünschenswert, dass dauerhafte Mundlochverschlüsse angebracht werden. Wie die Erfahrung zeigt, ist oft nur noch so zu verhindern, dass Naturhöhlen, Stollen usw. durch eine touristische Überbelastung oder mutwillige Aktionen vandalenhaft zugerichtet und entwertet werden. Kenner wissen, dass untertage oft die gute Kinderstube endet, die viele Leute am Tageslicht so wohl zu wahren wissen.

Schutz der Mundlöcher

Fledermausgängige Verschlüsse sollten so beschaffen sein, dass sie auch die weitere Zugangsmöglichkeit für andere schutzwürdige Tiere (Lurche, Kriechtiere, Kleinsäuger, Insekten u.a.) belassen.

Oberster Grundsatz der Bauweise: So stabil wie möglich! In diesem Punkt sollte keineswegs gespart werden. Ständige Aufbruchsversuche an den vorhandenen Verschlüssen unterstreichen diese Notwendigkeit immer wieder.

Bei Naturhöhlen ist zuvor zu prüfen, ob ein Verschluss aus ästhetischer Sicht zulässig ist. Naturhöhlen sind einmalige Bildungen von hohem Schutzwert, deren Mundlochbereiche nicht durch ein Bauwerk verschandelt werden dürfen. Anders ist die Lage im Falle von künstlichen Stollen, Luftschutzbunkern, Kellern etc.

Gittertüren sind die schwächste Stelle des Verschlusses und müssen bündig mit der Vorderfläche der Mauern abschließen, um ein mögliches Aufhebeln zu unterbinden. Ebenfalls wichtig ist es, die Vorhängeschlösser bzw. anderen Verschlussmechanismen so anzubringen, dass sie nicht frei zugänglich sind.

Im Falle freier Gitter ist eine in die Sohle eingelassene Betonschwelle herzustellen, um so ein mögliches Untergraben an dieser schwachen Stelle zu verhindern.

In der vermauerten Sohle angebrachte Rohre erlauben bodengebundenen Tieren den weiteren Zugang, dienen der Aufrechterhaltung einer guten Luftzirkulation im Mundlochbereich und lassen überschüssiges Sohlwasser abfließen. Sie dürfen daher bei der Bauausführung nicht vergessen werden, es sei denn, das Gitter geht bis zu Sohle.

Es kann in manchen Fällen aber auch sinnvoll sein, sich hinter dem Verschluss eine Stauwasseransammlung bilden zu lassen. In solchen mundlochnahen Sohlwässern finden sich oft überwinternde Amphibienlarven.

Soll der Sinn des Verschlusses auf einer Tafel erläutert werden, empfiehlt sich deren Anbringung unmittelbar am Verschluß, damit hierdurch keine zusätzlichen Interessenten angelockt werden.

Soll ein komplizierter aufgebautes Mundloch gesichert werden oder ein technisch aufwendigerer Verschluß zum Einsatz kommen, siehe die Bauanleitungen von Fricke (1986). In solchen Fällen empfiehlt es sich jedoch immer, einen Fachmann zuzuziehen.

Neubau eines Untertage-Winterquartiers

Die vollständige Erstanlage von untertägigen Fledermaus-Winterquartieren kann sinnvoll sein, wenn ein Gebiet relativ arm an bekannten Objekten dieser Art ist und Beobachtungen darauf hindeuten, dass es im betreffenden Raum eine Fledermauspopulation gibt, deren Tiere das neue Quartier annehmen könnten.

Ein Fallbeispiel gibt Knolle (1987). Im Zuge einer Ersatzmaßnahme, die durch den Bau einer neuen Bundesstraße nördlich von Goslar notwendig geworden war, wurde ein künstlicher Fledermausstollen errichtet. Aus Betonrahmenteilen mit den Innenmaßen 1,50/1,75 m entstand ein im Grundriss T-förmiger, in den Schüttdamm der neuen Straße eingelassener Bau. Die Fugen zwischen den einzelnen Rahmenteilen wurden wasserdicht versiegelt, um ein Versickern von Sohlwässern zu verhindern. Das Innere des Stollens wurde mit Hohlblocksteinen und einer abgehängten zweiten Decke, durch Rauhputzaufbringung auf die verbliebenen glatten Betonflächen sowie mittels eines umlaufenden Hohlkragens aus unbehandeltem Holz an der Decke fledermausfreundlich aufgewertet. Das Mundloch wurde durch ein Gitter verschlossen.

Im Idealfall sollte ein neuzubauender Fledermaus-Winterquartierstollen, wenn eine hohe Luftfeuchtigkeit nicht auf andere Weise zu erreichen ist, einen vorgelagerten Flachwasserteich erhalten, der mit dem Stollen höhenmäßig ausgespiegelt ist. Hierdurch ergeben sich folgende Vorteile: problemlose Gewährleistung der notwendigen relativen Luftfeuchte im Stollen (> 90%); Erhöhung der statistischen Wahrscheinlichkeit des Fledermausbesuchs der Lokalität durch die mittels des Teiches vergrößerte Insektenpopulation, daher höhere Annahmewahrscheinlichkeit des Stollens durch Fledermäuse; Erschwerung des Zuganges zum Quartier durch Neugierige.

Hinsichtlich der Akzeptanzgeschwindigkeit solcher neuen Stollen durch Fledermäuse darf man sich keinen Illusionen hingeben. Fledermäuse finden ihre Winterquartiere durch den vom Mundlochbereich ausgehenden „Atem“ wärmerer Luft. Bei kleinen Objekten handelt es sich also oft nur um ein wenige Kubikmeter ausmachendes Luftvolumen, welches erst einmal gefunden werden will.

Klawitter (1984) beschreibt aus Berlin einen neu als Fledermaus-Winterquartier eingerichteten Keller, dessen Besiedelung erst im 6. Winter abgeschlossen war. Es ist jedoch durchaus mit noch längeren Besiedelungszeiten zu rechnen.

Etwas anderes ist der gezielte Anflug bekannter Winterquartiere. Diese Tatsache und die bekannte Quartiertreue der Fledermäuse kann man sich durch Anlage des o. a. Flachwasserteiches zunutze machen. Durch die sich hierdurch herausbildende Insektenpopulation werden schon das Sommerhalbjahr über mehr Fledermäuse dort jagen, als sich ohne Teich einstellen würden. Eine Südexposition bzw. Wahl einer Stelle mit maximaler täglicher Sonnenscheindauer ist für das Stollenmundloch deshalb sinnvoll. So kann das neue Winterquartier gezielt „vorgestellt“ werden.

Schrifttum

Blab, J. (1980): Grundlagen für ein Fledermaus-Hilfsprogramm.- Themen der Zeit 5:1-44, Kilda-Verlag, Greven

Fricke, U.(1985): Praktischer Höhlenschutz durch Verschlüsse sowie begleitende Maßnahmen.- Mitt. Verb. dt. Höhlen- u. Karstforsch. 31(3):50-64, München

Klawitter, J. (1984): Überwinterungsverhalten einiger Fledermausarten in der Spandauer Zitadelle, Berlin (West).- Myotis 21-22:171, Bonn

Klawitter, J. (1986): Bestandsentwicklung, Gefährdung und Schutz der Fledermäuse in Berlin (West). - Berliner Naturschutzblätter 30(4):74-85, Berlin

Klawitter, J. & Lehnert, M. (o.J.): Winterquartiere für Fledermäuse.- Ökowerk Teufelssee, Praktische Informationen 13:1-4, Berlin

Knolle, F. (1978): Über Maßnahmen zur Erhaltung und Sicherung von Fledermauswinterquartieren im Harz. - Jahrb. Verein z. Schutz d. Bergwelt 43:193-196, München

Knolle, Fh. (1985): Notwendigkeit und Technik des fledermausfreundlichen Verschlusses unterirdischer Hohlräume. - Natur und Landschaft 60(6):248-250, Stuttgart

Knolle, Fh. (1987): Anlage eines künstlichen Fledermaus-Winterquartiers im Zuge einer Straßenbaumaßnahme. - Natur und Landschaft 63(1):20-21, Stuttgart

Nagel, A., Frank, H., Nagel, R. & M. Baumeister (1987): Vorkommen und Bestandsentwicklung winterschlafender Fledermäuse auf der Schäbischen Alb mit Berücksichtigung der Auswirkung von Schutzmaßnahmen. - Laichinger Höhlenfreund 22(1):45-58, Laichingen

Rettungsnetz Wildkatze

Heimlich schleicht eine der letzten Raubkatzen Europas durch unsere Wälder, unerkannt und versteckt. Durch ihre überwiegend nächtliche Lebensweise bekommt man sie kaum zu Gesicht, aber noch ist sie da, die Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris).
 
Der BUND Niedersachsen engagiert sich seit 2007 für den Schutz der stark gefährdeten Samtpfoten und die Vernetzung ihrer Lebensräume – naturnahe Laubmischwälder.

Die Wildkatze im Gespräch
Eine wichtige Säule im Rettungsnetz Wildkatze ist die Kommunikation. Anfang 2010 startete das neue Projekt „Biotopvernetzung-Netze des Lebens“. Der BUND Bundesverband, sowie fünf weitere Landesverbände (darunter BUND Niedersachsen) sowie der Nationalpark Thayatal in Österreich haben haben das gemeinsame Ziel, Themen wie Biotopverbund und Biodiversität an Hand des Sympathiträgers Wildkatze in das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu bringen. 

Abenteuer Schmetterling

Von der großen Welt der Insekten sind Schmetterlinge wohl die beliebtesten Vertreter: Sie strahlen Leichtigkeit und Ruhe aus und begeistern durch vielfältige Farben und Muster. Ein Sommer ohne Schmetterlinge wäre nur halb so bunt – und für die meisten von uns kaum vorstellbar.  Doch 80 Prozent der einheimischen Tagfalterarten stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Ursachen sind der Verlust ihrer Lebensräume, Umweltgifte, der Klimawandel, Monokulturen in Land- und Forstwirtschaft. Um diesen Gefahren zu begegnen, ist die Aktion "Abenteuer Schmetterling" vielseitig angelegt und jeder kann etwas für die Schmetterlinge tun, egal ob auf dem eigenen Balkon, im Garten oder durch die Teilnahme an unserer jährlichen Schmetterlingsaktion. Mit der „Volkszählung der Schmetterlinge“ wollen wir mehr über unsere Schmetterlinge erfahren und eine "Lobby" für die bedrohte Vielfalt vor unserer Haustür schaffen.

Eine  weitere Möglichkeit, sich am "Abenteuer Schmetterling" zu beteiligen, ist der sogenannte "Faltertag": Spaziergänger, Wanderer, Besucher von Gärten und Parkanlagen sind aufgerufen, Schmetterlinge zu beobachten und ihre Beobachtungen dem BUND mitzuteilen. Aurorafalter, Admiral, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs sowie Distel- und Zitronenfalter soll dabei besonderes Augenmerk gelten. Auf diese Weise werden wichtige Informationen über die tatsächliche Verbreitung und die Lebensweise dieser sechs Schmetterlingsarten gewonnen.
Beim Tagfalter-Monitoring - dem dritten Teil von "Abenteuer Schmetterling" - sammeln Fachleute und naturbegeisterte Laien nach wissenschaftlichen Methoden über mehrere Jahre Schmetterlingsdaten. Damit soll eine Grundlage zum effektiven Schutz der Schmetterlinge geschaffen werden.

Vogeltraditionen im Oberharz

"Dem unerschöpflichen Thema „Mensch und Tier“ wird mit diesem heimatkundlichen Beitrag vom Harz, seinen Menschen und seinen gefiederten Bewohnern und Gästen ein weiteres Kapitel angefügt. In geschichtlicher Zeit waren die Harzer, gleich welcher Herkunft, immer Vogelliebhaber - möge dies andauern." Mit diesen Worten beginnt Friedel Knolle sein Büchlein über die Harzer Wild- und Käfigvögel. Der innige Wunsch, singende Vögel um sich zu haben, ließ bei den Harzern die Waldvogelliebhaberei zum Volksbrauch werden. Nur vorübergehend gaben hier die Kanarien den Ton an und das lockende Geschäft mit den fremden gelben Vögeln überdeckte das herkömmliche, aus leidenschaftlichem Verlangen erwachsene Brauchtum.
Das bis heute einzigartige Büchlein zu diesem Thema beschreibt im Abschnitt „Stubenvögel“ die Wildvögel des Harzes, ihre Haltung und Abrichtung, die Kanarienzucht und den Vogelhandel in pro und contra. Im Abschnitt „Finkenliebhaberei“ geht der Autor auf deren Tradition, den Finkensport, das Wettschlagen und die Finkenschläge ein. Ein weiterer Abschnitt zum Vogelfang gibt Informationen zu Rechtsfragen, zu den Methoden des Fangs sowie den Ergebnissen. Ausgewählte literarische Zeugnisse von Ernst Ludwig Hagen, Heinrich Heine, Wilhelm von Kügelgen und Paul Ernst sowie ein Verzeichnis der Vogelarten und -namen runden den Band ab. Er schreibt bis heute ein wichtiges Kapitel Harzer Geschichte und gehört in den Schrank eines jeden Harzfreundes.
 

Knolle, Friedel (1980): Mensch und Vogel im Harz,  64 S., 1 Farbtafel, 14 Fotos und Zeichnungen, Ed. Piepersche Druckerei und Verlagsanstalt, Clausthal-Zellerfeld
Das Heft ist für 3,- € beim BUND-Regionalverband Westharz erhältlich.